Was ist dran an den bekanntesten Ernährungsmythen?
Als Kind haben wir vermutlich alle Weisheiten dieser Art von unseren Eltern oder Großeltern mitbekommen: „Man darf nicht mit vollem Bauch schwimmen gehen“, „Von zu viel Eis bekommt man eine Schlitterbahn im Bauch“, oder „Karotten sind gut für die Augen“. Diese sogenannten Weisheiten haben sich mittlerweile als falsch herausgestellt, andere halten sich dagegen besonders hartnäckig. Wir haben mal die bekanntesten Ernährungsmythen näher betrachtet und geschaut, wie viel Wahrheitsgehalt sie tatsächlich besitzen.
- Von zu viel Bier bekommt man einen Bierbauch
- Kaffee entzieht dem Körper Wasser
- Abends essen macht dick
- Pilze soll man nicht aufwärmen
- Bier auf Wein – das lass sein
Gerade jetzt zur besten Biergartenzeit ist das doch eine tolle Nachricht: Von Bier allein bekommt man keinen Bierbauch. Zwar hat Bier einiges an Kalorien, aber die wirklichen Übeltäter sind eher Grillfleisch, Pizza oder Döner – für Viele der ideale Begleiter zum gemütlichen Feierabendbier.
Entwarnung für alle Koffeinjunkies: Kaffer dehydriert den Körper nicht! Auch wenn der Wachmacher einen harntreibenden Effekt hat, entwässert er den Körper nicht. Im Gegenteil, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zählt Kaffee zur positiven Flüssigkeitsbilanz dazu. Gleichzeitig gibt die DGE allerdings auch an, dass man nicht mehr als vier Tassen Kaffee am Tag trinken sollte. Das liegt allerdings daran, dass zu viel Koffein wegen seiner anregenden Wirkung für den Körper auf Dauer eine hohe Belastung darstellen kann.
Auch dieser Mythos ist Unsinn. Es spielt gar keine Rolle was ihr wann esst, solange ihr nicht mehr Kalorien zu euch nehmt als ihr verbraucht. Genießt also ruhig die Pizza beim gemütlichen Filmabend oder grillt beim Fußballgucken. Menschen mit empfindlichem Magen haben manchmal Schlafprobleme, wenn sie zu spät etwas Fettiges oder Schweres essen. Aber dick wird man davon auch nicht.
Dieser Mythos stimmt zumindest teilweise: Wenn man Pilze lange im Warmen stehen lässt, kann es passieren, dass sich giftige Stoffe entwickeln, die zu einer Magenverstimmung oder Pilzvergiftung führen können. Unbedenklich ist es dagegen, Pilzgerichte aufzuwärmen. Wenn die Pilze einmal gekocht wurden, ist es kein Problem, sie noch einmal zu erwärmen.
Ein sehr weit verbreiteter Mythos ist sogar schon zu einem geflügelten Wort geworden: „Wein auf Bier – das rat‘ ich dir; Bier auf Wein – das lass sein“. Fakt ist: Das ist Unsinn. Es ist völlig egal, in welcher Reihenfolge man alkoholische Getränke zu sich nimmt. Es kommt auf die Menge an. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man sich schneller langweilt, wenn man den ganzen Abend nur bei einer Sorte Alkohol bleibt. Fängt man an verschiedene Alkoholika durcheinander zu trinken, wird es wieder spannend und man trinkt insgesamt mehr. Hier spielt uns also unsere Psyche einen Streich, die Reihenfolge von Wein, Bier oder Schnaps spielt hier gar keine Rolle.
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